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Prävention

Eine wirksame Primärprävention von Muskel-Skelett-Beschwerden beginnt bereits in jungen Jahren. Ein guter Sportunterricht bei Kindern und Jugendlichen, der auf den Entwicklungsprozess und die motorischen Lernfähigkeiten des einzelnen Kindes abgestimmt ist, ist wichtig, um eine positive Einstellung zu (intensiver) körperlicher Aktivität zu entwickeln. 
Darüber hinaus sollte der Spaß an Sport, Spiel und Bewegung im Vordergrund stehen. Freude an Bewegung motiviert und führt bei Bedarf zu (Hoch-)Leistungen.
Kinder mit schwächeren Gelenkfunktionen, die oft weniger motiviert sind und "keinen Sport mögen", müssen sich überdurchschnittlich anstrengen. Gerade für sie ist die Freude an der Bewegung wichtig. Es liegt in der Verantwortung des Sport- und Spielleiters, sich dessen bewusst zu sein und entsprechend zu handeln.

Beim Auftreten der ersten Muskel-Skelett-Beschwerden oder -Verletzungen ist eine Trainingsanpassung vorrangig, um diese zu beheben und eine Verschlimmerung oder ein Wiederauftreten zu verhindern. Gleichzeitig macht man dann auch die Erfahrung, dass eine professionell durchgeführte und richtig dosierte motorische Aktivität die Schmerzen reduzieren oder sogar ganz beseitigen kann. So verschwindet die Angst vor der Bewegung und die Freude an Bewegung kehrt zurück. Nur durch solche positiven Erfahrungen können die Menschen motiviert werden, einen lebenslangen aktiven Lebensstil zu entwickeln.

Mit zunehmendem Alter nimmt auch die Funktion des Skeletts und damit der Gelenke ab. Gerade in diesem Stadium ist regelmäßige mäßig intensive Bewegung wichtig, um die Belastbarkeit der Gelenke von Rücken, Armen und Beinen zu erhalten. Schließlich lassen sich die Symptome nicht immer vermeiden, aber ihr Auftreten kann erheblich verzögert und ihre Intensität verringert werden. Bewegung ist also ein wirksames Mittel, um zu lernen, mit dem Schmerz so umzugehen, dass seine behindernde Wirkung begrenzt wird.

Regelmäßige motorische Check-ups

Für die Zähne und die inneren Organe sind regelmäßige Präventionsmaßnahmen, die von den Krankenkassen erstattet werden, weithin anerkannt. Für das größte Organ, den Bewegungsapparat, gibt es dagegen keinerlei strukturelle Präventionsmaßnahmen. Und das, obwohl Muskel-Skelett-Beschwerden bei den Betroffenen zu großem Leidensdruck führen und enorme wirtschaftliche Folgen haben. Das ist zumindest bemerkenswert, denn regelmäßige motorische Vorsorgeuntersuchungen lassen sich leicht durchführen und dokumentieren und sind zudem kostengünstig. Ein weiterer positiver Faktor ist, dass regelmäßige Untersuchungen die Betroffenen motivieren können, aktiv zu bleiben oder wieder aktiv zu werden.