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Zusammenhang Hüftgelenksfunktion - untere Rückenschmerzen

Aktuelle Studien zeigen, wie eine Funktionsstörung des Hüftgelenks zu Schmerzen im unteren Rücken führen kann.

Roach et al. (2015) und Arab et al. (2019) zeigten in ihren Studien einen signifikanten Unterschied in der Hüftextension bei aktiven Personen mit NSCLBP im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. 
Neben der korrekten Rotation der Hüfte ist die Extension eine weitere wesentliche Bewegung für die optimale Belastung und Funktion der LWS und Hüfte. 
Eine verminderte Hüftextension kann kompensatorisch zu einer Hüftbeugung führen. Theoretisch ist es möglich, dass die Beugung mit myogener Ursache zu einer erhöhten Aktivität der unteren Rückenmuskulatur führt. Aufgrund des Einflusses der Schwerkraft ist eine passive lumbale Hyperextension wahrscheinlicher (PG). In beiden Fällen kann dies wiederum zu einer vorzeitigen Ermüdung und einem verminderten Schutz gegen Scherkräfte der Lendenwirbelsäule (L5-S1) und des SI-Gelenks sowie zu einer verminderten Koordination für die Haltungskontrolle führen. Bei Personen mit verlängerter Hüftstellung kommt es beim Gehen zu einer übermäßigen anterioren Kippung des Beckens, um die fehlende Hüftstreckung zu kompensieren. Eine reduzierte Hüftextension führt somit auch zu einer Verschlechterung der Feedforward-Lokomotion des Beckens und damit der LWK. Die Rolle einer eingeschränkten Beweglichkeit der Hüftabduktion, -adduktion und -flexion für das Ausmaß von Schmerzen im unteren Rückenbereich scheint auf der Grundlage der vorliegenden Untersuchung begrenzt zu sein. 

Masahiro et al. (2020) sellten in ihrer Literaturübersicht einen signifikanten Zusammenhang fest zwischen Kreuzschmerzen oder Beinschmerzen und degenerativen Erkrankungen des Hüftgelenks beim Gluteus medius-Syndrom (als Symptom eines funktionsgeschwächten Hüftgelenks). Eine entsprechende Behandlung kann die Symptomatik der LWS (auch nach erfolgslosen Rückenoperationen) und des Hüftgelenks verbessern.
Das Gluteus medius-Syndrom ist eine der Hauptursachen für Rücken- oder Beinschmerzen und ähnelt dem Trochanterschmerzsyndrom, das ebenfalls mit Rücken- oder Beinschmerzen einhergeht. Das Trochanterschmerzsyndrom ist, als klinisches Symptom einer (beginnenden) Hüftarthrose, mit degenerativen Erkrankungen der Lendenwirbelsäule verbunden, so die Autoren.

Stupar et al. (2010) untersuchten in einer Kohorten Studie schon 2010 den Zusammenhang zwischen Kreuzschmerzen und u.a. Hüftarthrose  Sie fanden, dass Kreuzschmerzen spätere arthrotische Schmerzen und Funktionseinschränkungen eines Hüftgelenks vorhersagen können.

Ayman et al. (2019) überprüften systematisch 24 Studien nach dem Zusammenhang zwischen NSLBP (nonspecific low back pain) und ROM Hüftgelenke mit dem Ergebnis das IR ROM in mehr Studien als signifikant reduziert war bei NSLBP-Personen im Vergleich zu gesunden Personen aber mit insgesamt einer sehr niedrigen Qualität der Evidenz.

Aber die Autoren berichten selbst bezüglich der untersuchten Studien, dass "... zu den häufigen Ursachen für Studienverzerrungen die fehlende oder mangelnde Rechtfertigung des Stichprobenumfangs, die Verblindung der Überprüfer, die Anpassung für wichtige Confounder und eine schlechte Berichterstattung gehörten" und "...das Ergebnis ist aufgrund der geringen Qualität mit entsprechender Evidenz (der überprüften Studien,PG) mit Vorsicht zu betrachten ist; weitere Studien sind erforderlich"

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